Lohnt sich eine Leibrente? Vor- und Nachteile im Überblick

Aktualisiert am 15. Mai 2023

Die Frage, welche Verrentungsmethode am besten zur individuellen Lebenssituation passt, stellen sich viele Menschen. Wann die Verrentungsmethode der Leibrente lohnenswert ist, beleuchtet der nachfolgende Artikel

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Leibrente ist ein Verkaufsmodell einer Immobilie, bei dem der Kaufpreis als monatliche Rente ausgezahlt wird und das Wohnrecht des Verkäufers gesichert bleibt. 
  • Leibrentenmodelle sind flexibel und können an die individuellen Bedürfnisse des Verkäufers angepasst werden, einschließlich Kombinationen aus Einmalzahlungen und Renten. 
  • Die Anwendbarkeit der Leibrente hängt vom Alter des Verkäufers und der Restverschuldung der Immobilie ab, daher wird eine gründliche Information und Beratung empfohlen. 

Die Leibrente als Verrentungsmodell

Was ist eine Leibrente überhaupt?

Immobilieneigentümer, die in ihrer Wohnung oder ihrem Haus gerne weiterhin wohnen bleiben wollen, aber Kapitalbedarf haben und diesen durch die Verrentung ihrer Immobilie decken wollen, haben in Deutschland ein vielfältiges Angebot von Verrentungsmodellen.

Die Verrentung über die Leibrente ist eine davon. Es handelt sich hierbei um den Verkauf der Immobilie, wobei der Kaufpreis über eine monatlich wiederkehrende Zahlung seitens des Käufers beglichen wird. Das Recht, in der Immobilie wohnen zu bleiben, wird grundbuchlich gesichert, zum Beispiel durch die Eintragung eines Wohnrechts.

Varianten der Leibrente

Es gibt auch Varianten dieses Modells, hierzu zählt zum Beispiel die Kombination aus einer Einmalzahlung und einer wiederkehrenden Rente als Kaufpreiszahlung- je nachdem, was der Immobilieneigentümer in seiner individuellen Einzelfallsituation benötigt.

Wann sich eine Leibrente lohnt: Vorteile

Die meisten Menschen stellen mit Eintritt ins Rentenalter fest, dass ihre Rente weit geringer ausfällt als ihr Einkommen während ihrer Berufstätigkeit. Sich im Alter noch etwas zu gönnen, vor allem aber nicht den Verwandten zur Last zu fallen, das Haus instand zu halten, nahe Angehörige zu unterstützen, den Garten zu pflegen, die Immobilie altersgerecht umzubauen- das alles hat immensen Kapitalbedarf zur Folge.

Regelmäßige Zahlungen statt hohem Einmalbetrag

Menschen, die ihre regelmäßige Liquidität aufstocken wollen, zum Beispiel, um sich eine Haushaltshilfe leisten zu können, benötigen in der Regel keinen hohen Einmalbetrag. Für sie ist eine Leibrentenregelung optimal.

Kein Geldanlagezwang

Auch mit Blick auf den gegenwärtigen Anlagenotstand stellt die Leibrente eine gute Variante der Immobilienverrentung dar: hat man tatsächlich keinen Bedarf an einer hohen Einmalzahlung, muss man sich durch die Auszahlung des Kaufpreises als Leibrente auch keine Sorgen darüber machen, wo man den bei anderen Modellen zu generierenden hohen Einmalbetrag anlegt, um dann von ihm zu leben. In Zeiten von Negativzinsen auf privaten Bankkonten ein klarer Vorteil.

Flexibilität seitens der Anbieter

Dennoch sind die Leibrentenanbieter sehr flexibel: benötigt man etwa doch einen höheren Einmalbetrag, wird der Kaufpreis eben in zwei Teile aufgeteilt, der gegenwärtige sofortige, etwas höhere Kapitalbedarf in Form einer Einmalzahlung bedient und der Rest des Kaufpreises zur Aufstockung der regelmäßigen Liquidität als Rente ausbezahlt.

Nachteile der Leibrente: Wann lohnt sich diese nicht?

Meist erst ab dem 65. Lebensalter

Die meisten Leibrentenanbieter geben ein Mindestalter für die Verkäuferpartei vor. Je nach Anbieter liegt dieses meist bei ca. 65 Jahren. Das Leibrentenmodell kommt deshalb in der Regel nicht für jüngere Eigentümer in Frage.

Restverschuldung?

Eine Rolle spielt bei der Frage, ob das Leibrentenmodell gut zum Eigentümer passt, auch die potentielle Restverschuldung auf dem Haus. Sind an dieser Stelle noch hohe Summen gegenüber Banken offen, kann es sein, dass eine Verrentung im Rahmen einer Leibrentenzahlung seitens der Anbieter ausgeschlossen wird.

Fazit

Ob sich eine Leibrente als Verrentungsmodell lohnt oder überhaupt möglich ist, hängt stark vom individuellen Einzelfall ab. Je nachdem, wie alt die Immobilieneigentümer sind, wo sich die Immobilie befindet und wie hoch noch etwaige Restschulden, die auf dem Grundstück lasten, sind, handelt es sich um ein sicheres Verrentungsmodell, das in Deutschland etabliert und durch im Grundbuch vorgesehene Mechanismen wie Eintragung eines lebenslangen Wohnrechts oder Absicherung der Leibrentenzahlung als Reallast (wichtig im Falle einer Insolvenz der Käuferpartei!), für Immobilieneigentümer als absolut sicher zu bewerten ist.

Es lohnt sich jedoch immer, sich zunächst einen Überblick zu verschaffen. RentePlusImmobilie.de ist ein unabhängiges Informationsportal, auf dem Sie sich sich zu jedem Immobilienverrentungsmodell umfangreich informieren kann. Haben Sie Fragen oder benötigen Beratung? Kontaktieren Sie uns!

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