Kredite für Rentner – Wie Sie sich im Alter den Traum eines Eigenheims verwirklichen
Aktualisiert am 11. Mai 2023
Finanzierungsmittel für Rentner
Gründe für den Bedarf, sich Kapital zu beschaffen oder auch beschaffen zu müssen, gibt es auch im fortgeschrittenen Alter viele. Die Frage, die sich vor allem Menschen stellen, die bereits Rentner sind, ist vielmehr, wie das bestenfalls vonstattengehen kann. Die Arten, wie man den Kapitalbedarf, der meist durch ein entstandenes Delta zwischen vormaligem Erwerbseinkommen und Rente entsteht, decken kann, sind vielfältig und reichen von der Auflösung von bestehenden Sparinstrumenten wie Fonds etc über die Immobilienverrentung bis hin zur klassischen Baufinanzierung (sofern man Immobilieneigentum besitzt). Einzig die Frage, welche Methode die Richtige ist, muss beantwortet werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Rentner müssen oft Kapital generieren, um Rentenlücken oder Immobilienausgaben zu decken, wobei Sparinstrumente, Immobilienverrentung oder Kredite zur Verfügung stehen.
- Die Kreditart für Rentner hängt von Umständen ab. Verbraucherkredite sind teuer, Baufinanzierungen mit Immobilien als Sicherheit sind vorteilhafter, aber durch Altersgrenzen beschränkt.
- Spezialkredite für Rentner bieten flexible Bedingungen. Alternativen wie Immobilienverrentung können sinnvoll sein. Eine gründliche Analyse und Optionenvergleich sind entscheidend.
Der Kredit für Rentner
Grundsätzlich muss man unterscheiden, welche Art von Kredit man als Rentner aufnehmen will.
Verbraucherkredit für Rentner
Geht es um die lediglich kurzfristige Überbrückung eines Liquiditätsengpasses, etwa, weil eine große Anschaffung ins Haus steht, kann sich durchaus ein kurzfristiger Verbraucherkredit (auch bekannt als “Kleinkredit”) lohnen. Diese Art des Kredits ist jedoch recht kostspielig und sollte genau unter die Lupe genommen werden, bevor man sich hierfür entscheidet. Die Zinssätze sind zumeist sehr hoch und die Rückzahlungskriterien müssen seitens des Rentners leicht einzuhalten sein- sonst ist von einem Verbraucherkredit im Alter abzuraten.
Baufinanzierung im Alter
Wesentlich besser ist man beraten, wenn man eine Baufinanzierung in Anspruch nimmt. Voraussetzung hierfür ist, dass man Immobilieneigentümer ist und eine Immobilie hat, die beleihbar ist. Dann dient diese Immobilie nämlich als Sicherheit für den Kredit und die Zinssätze halten sich im Rahmen. Da momentan allerdings viel Bewegung im Zinsmarkt zu verzeichnen ist, ist auch für die Baufinanzierung unbedingt erforderlich, dass alle Parameter genau überprüft und vor allem Angebote miteinander verglichen werden, um das für den Rentner bezahlbare und wirtschaftlichste Angebot herauszufiltern.
Gründe für eine Baufinanzierung im Alter
Die Gründe für eine Baufinanzierung im Alter sind vielfältig. Meistens beleihen ältere Menschen ihre Häuser nach dem Eintritt ins Rentenalter, weil es ihnen an regelmäßiger Liquidität fehlt, die sie über die Baufinanzierung abdecken können.
Ein weiterer wichtiger Grund sind Modernisierungsarbeiten am Haus. Hierbei muss es sich nicht immer nur um Luxussanierungen wie den Einbau eines Pools oder eines Wintergartens handeln. Ganz häufig kommt völlig unvorhergesehen eine große Belastung auf Rentner zu, indem etwa die Heizung erneuert oder das Dach saniert werden muss. Der altersgerechte Umbau der Wohnung oder des Hauses ist ein weiterer Grund für den Kapitalbedarf.
Aber auch ein Hauskauf steht für viele Rentner noch auf dem Plan. Nicht zuletzt, weil die eigenen Kinder mittlerweile ihrerseits Immobilieneigentum haben und die Großeltern ggf. bei sich in der Nähe haben wollen, sei es, um sich um sie kümmern zu können, wenn dies später einmal erforderlich werden sollte, sei es, weil die Großeltern die Kinderbetreuung der Enkel anbieten- nicht selten entscheiden ältere Menschen auch nach Eintritt ins Rentenalter, sich noch eine Immobilie kaufen zu wollen. In diesem Kontext steht auch der Wunsch, sich zu “verkleinern”, sprich, das große Einfamilienhaus gegen eine kleinere, seniorengerechte Wohnung zu tauschen. Auch in derlei Konstellation kommt es zu dem Bedarf eines Kredits.
Probleme bei der Kreditbeschaffung: das Alter
Das Alter spielt bei der klassischen Baufinanzierung eine tragende Rolle. So kann man davon ausgehen, dass viele Rentner ab einem Alter von 75 Jahren praktisch keine Baufinanzierung mehr erhalten. Es gibt in vielen Bankhäusern also ein “Höchstalter” für eine Baufinanzierung- dieses ist in der Regel gekoppelt an die statistische Restlebenserwartung. Ab 80 Jahren erhalten potentielle Kreditnehmer normalerweise keine Baufinanzierung mehr. Aber auch jüngere Rentner oder Personen, die kurz vor der Rente stehen, sehen sich im Rahmen der Kreditbeschaffung, oftmals trotz einer werthaltigen Immobilie, vor vielerlei Problemen.
Wer sich mit 60 Jahren noch ein Haus kaufen will, steht oft vor dem Problem, dass er zwar noch erwerbstätig ist, perspektivisch jedoch sein Gehalt entfallen und meistens nur durch eine geringere Rente ersetzt werden wird. Die Frage danach, ob man als Rentner noch einen Kredit aufnehmen kann, ist nämlich stark von der Frage der Rückzahlbarkeit abhängig- und zwar zu Lebzeiten des Kreditnehmers. Grundsätzlich möchte man meinen, dass gerade bei der Baufinanzierung, bei der die Immobilie als Sicherheit dient, die Frage der eigenen Bonität, die ja letztlich hinter der “Rückzahlbarkeitsthematik” steht, in den Hintergrund rückt. Dies sehen die meisten Banken jedoch anders.
Ob ein Rentner noch einen Kredit kriegt, hängt also nicht nur mit der Werthaltigkeit seiner Immobilie zusammen. Dabei kann als Faustformel gelten: je älter der Rentner ist und je geringer seine (potentielle) Rente ausfällt, desto geringer die Chance, noch eine Baufinanzierung zu erhalten. Der Kredit für Rentner mit wenig Rente ist deshalb meistens seitens der Bankregularien ausgeschlossen.
Rentnerkredit: Das gilt es zu beachten
Grundsätzlich sollten sich Rentner- übrigens wie auch alle anderen Personen, die einen Kredit aufnehmen wollen- kompetent beraten lassen, um alle Aspekte der Finanzierung vollumfänglich zu verstehen. Häufig kommen Rentner bei ihren Hausbanken jedoch nicht weiter, wenn sie versuchen, einen Kredit aufzunehmen. Ist dies der Fall, lohnt es sich, auf Rentner und Senioren spezialisierte Berater aufzusuchen, die mit der Vermittlung von sogenannten Spezialkrediten weiterhelfen können. So bieten einige Finanzierer durchaus Rentnerkredite an, für die keine Altersbeschränkung gilt. Ein Darlehen für Rentner ist oftmals tilgungsfrei ausgestaltet und belastet deshalb die laufende Liquidität nicht über die Maßen. Grundvoraussetzung für Seniorenkredite ist der Bezug von Rente, dabei ist die Höhe der Rente bei den Spezialkrediten nicht immer ein k.o.- Kriterium.
Fazit
Der Kredit für Rentner ist oft das richtige Mittel der Wahl, wenn es um die Beschaffung von Kapital geht. Da es aber oftmals Hürden bei der Kreditvergabe gibt, bieten sich Alternativen zur klassischen Baufinanzierung an, wenn man als Rentner einen Kredit aufnehmen will. Die Aufnahme eines speziellen Seniorenkredits, bei der das Eigentum an der eigenen Immobilie explizit nicht aufgegeben wird, kann ebenso sinnvoll sein wie die Immobilienverrentung. In beiden Fällen steht die Kapitalbeschaffung sowie das Recht darauf, in der Wohnung oder im eigenen Haus wohnen zu bleiben, im Vordergrund. In jedem Fall bedarf es einer umfangreichen Bedarfsanalyse und natürlich eines Vergleichs der unterschiedlichen Möglichkeiten, um die wirtschaftlichste Lösung für die individuelle Lebenssituation zu finden.
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