Der Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei (CDU) gesteht, dass er vor zehn Jahren für die Rente mit 63 gestimmt hat und empfindet nun Scham darüber, da er glaubt, dass diese Entscheidung zu Lasten der jüngeren Generationen geht. Er äußert seine Bedenken bei einer Veranstaltung des Wirtschaftsrats seiner Partei. Die geplante Rentenreform, genannt Rentenpaket II, soll das Rentenniveau bis 2039 bei 48 Prozent festlegen, was zu höheren Rentenbeiträgen führen würde. Die FDP und andere Oppositionspolitiker kritisieren diese Reform und fordern eine bessere Lösung, wie die Abschaffung der Rente mit 63 und den Ausbau des Generationenkapitals. Die Diskussion um die Rentenreform und die Rentenpolitik der Bundesregierung ist weiterhin im Gange, mit verschiedenen Meinungen und Vorschlägen zur Lösung des Konflikts.
Die Kombination aus der demographischen Entwicklung Deutschlands hin zu einer immer älter werdenden Gesellschaft zusammen mit einer geringen Geburtenrate und viel zu wenig Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland, macht dem Rentensystem schwer zu schaffen. Pflegekosten steigen, die Altersfinanzierung wird sehr erschwert. Grundsätzlich muss man sich bei der nunmehr anstehenden Rentenreform die Frage stellen, inwiefern der Generationenvertrag überhaupt noch und wenn ja, in welchem Umfang Gültigkeit haben soll. Erhöht man nämlich die Renten auf der einen Seite, erhöhen sich parallel dazu auch die Beitragssätze der einzahlenden Generation. Neben der Reform bestehender Konstruktionen gilt es nach Auffassung von Janine Hardi, Rechtsanwältin und Gründerin von RentePlusImmobilie, neue Wege der Altersfinanzierung zu beschreiten. Die Immobilienverrentung kann eine Option sein, die gerade für Immobilieneigentümer eine gute Lösung dann sein kann, wenn sie zuhause gepflegt werden wollen.
Zum Artikel: Sophie Crocoll (17. Juni 2024). Koalitionsstreit: Immer Ärger mit der Rente. WirtschaftsWoche.